Nun habe ich die Zeiten ja nicht mehr erlebt, als der Amateurfunk im Auto noch bei Staus, Pannenmeldungen und als Navigationshilfe eine wichtige Funktion hatte. Damals hatte ich noch keine Lizenz, und heute spielt das alles kaum noch eine Rolle – dank fast flächendeckendem Mobilfunknetz, Navi etc. Schade eigentlich, dadurch sind wir Mobilfunker nichts Besonderes mehr, aber das sind ja auch kleinliche und egoistische Gedanken.
Nun habe ich neulich aber einen Eindruck bekommen können, wie das damals war: Ich war auf der A3 unterwegs in den Urlaub und stand plötzlich im Stau, es ging nichts mehr. Leider hatte sich ein tragischer Unfall ereignet. Was tun? Der Verkehrsfunk im Radio half auch nicht wirklich weiter… Sollten wir abfahren? Gibt es eine empfohlene Umleitung? Oder sollen wir das besser durchstehen?
Also rief ich einfach mal auf der 145.5 rein und siehe da – es meldete sich mit hervorragendem Signal ein sehr freundlicher OM, der gerade auf die morgendliche OV-Runde wartete. Er gab sofort Tipps, wo wir abfahren und wie wir den Stau umgehen können. Dann wartete ich aber erst mal ab, zumal die Abfahrt noch nicht in Sicht war, bevor ich mich dann entschloss – wie viele andere auch – den Standstreifen zu nutzen, um abzufahren. Zum Glück meldetet sich daraufhin ein anderer OM, immernoch auf der Direktfrequenz, der warnte: „Bloß nicht abfahren!! Es geht weiter – der Stau löst sich gleich auf!“
Und so entschlossen wir uns gerade noch rechtzeitig, auf der Autobahn zu bleiben, und innerhalb von 5 Minuten lief der Verkehr wieder.
Danke, liebe OMs, für so viel Ham-Spirit und Unterstützung. So sollte Amateurfunk sein. Und es zeigt auch, dass eine Mobilfunkgerät im Auto immernoch eine große Hilfe sein kann, trotz Handy, 4G und Navi.Schön finde ich auch, dass es mal wieder auf 145.5 Mhz geklappt hat. Mein Tipp an alle Fahrer: öfter mal auf der Direktfrequenz reinrufen!